I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
Der Kanal wird gegenwärtig in dem Grade vergrößert und vertieft, daß ihn
unsere größten Linienschiffe ohne Schwierigkeit benutzen können. Mehrfach sind
Ausweichestellen angebracht, um entgegenfahrenden Schiffen die Vorüberfahrt
zu ermöglichen; nachts wird der ganze Kanal elektrisch beleuchtet. Er ist den
Handelsschiffen aller Völker geöffnet. Seine Bedeutung für den friedlichen
Verkehr besteht darin, daß unsere Schiffe zwischen Nordsee und Ostsee nicht
mehr die stürmischen, seichten und im Winter oft eisbedeckten dänischen Ge-
wässer zu benutzen brauchen; in Kriegszeiten aber können wir unter dem Schutze
der Küstenbefestigungen die Flotten von Kiel und Wilhelmshaven vereinigen.
Zeichnung: Die Seitenansicht der Brücke ohne Ausführung der
Einzelheiten!
67. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal und die Hochbrücke bei Levensau.
4.. Die deutsche Ostseeküste.
§ 158. ^ a) Die Ostsee. — Aufgaben. 1. Welcher Breiteukreis geht
durch die Mitte, durch deu 8, durch den N? 2. Welcher Längenkreis durch-
geht die Ostsee in der Längsachse? 3. Wie hängt sie mit der Nordsee zu-
sammen? 4. Welche größeren Buchten hat sie, und wo liegen sie? 5. Welche
deutschen, welche russischen Flüsse münden in die Ostsee? 6. Welche Inseln
liegen darin, und zu welchen Ländern gehören sie?
Die geringe Tiefe der Meereszugänge verhindert ein stärkeres Zuströmen
des schwereren Ozeanwassers, und der Zufluß des Süßwassers ist bedeutend.
Darum ist der Salzgehalt an der Oberfläche sehr gering. Wegen der Enge
der Zugänge sind in der Ostsee die Gezeiten (Ebbe und Flut) nur in
geringem Maße spürbar. Infolge dieser Verhältnisse und der geringen
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11. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
209
\. Die Bergländer.
§ 323. a) Das Hochland von Guayana. Es ist allseitig von Ebenen
begrenzt und größer als Skandinavien. Seine steilwandigen Tafelberge
sind den Sandsteinbildungen der Sächsischen Schweiz vergleichbar. Der
höchste steht an der Grenze von Brasilien, Venezuela und Britisch-Gnayana.
Die Indianer nennen ihn „die ewig fruchtbare Mutter der Ströme", weil
drei Flüsse feiner Höhe entspringen. (S. den Atlas!)
b) Das Bergland von Brasilien ist durch Verwitterung stark abge-
tragen. Deshalb erscheinen die Bergformen abgerundet, in der Mitte
finden sich Hochebenen (Tafelländer). Fast überall herrscht tropisches Klima,
doch nicht mit der Glut des niedrigeren Amazonenstromgebiets. Im außer-
tropischen 3 Brasiliens haben sich zahlreiche Europäer, uicht zum wenigsten
auch Deutsche, niedergelassen (Blumenau, San Leopoldo u. a.). Die Küsten-
strecken und die Gebirge erhalten durch den Meereswind viel Niederschlag;
die inneren Hochflächen sind regenarme Grasländer und entbehren des
Waldes.
2. Die Tiefebenen.
§ 324. Die Tiefebene des Orinoko. Der Orinoko umzieht in
weitem Bogen das Hochland von Guayana. An feinem linken Ufer er-
streckt sich das Tiefland bis an die Kordilleren und fast bis an den Äquator.
Hier liegen die Llänos. Dies sind tiefgelegene Landschaften, entstanden
durch die Schwemmstoffe, die durch die Flüsse aus dem Gebirge mitgeführt
werden. Sie haben in diefem Boden tiefe Furchen gezogen oder ein welliges
Hügelland ausgewaschen, in dem wieder völlig ebene Flächen stehen geblieben
sind. Zur Regenzeit wird das Land ein üppiges Grasmeer. In der
Trockenzeit steht die Sonne auch bei ihrem Tiefstande noch etwa so hoch
wie in Norddeutschland im Hochsommer. Die dann eintretende Dürre läßt
das Gras verdorren, der Boden klafft auf, und die Flüffe trocknen zum
Teil aus.
§ 325. Die Ebene des Amazonenstromes bildet das größte Tiefland
der Erde, dreizehnmal fo groß wie das Deutsche Reich. Es ist eine flache
Mulde, deren tiefste Stelle die Rinne des Amazonenstromes bildet. Die
Flut dringt 1000 km flußaufwärts, das Süßwasser des Flusses liegt an
der Mündung auf eine Strecke von 150 km über dem schweren Seewasser.
Die Mündung ist 300 km breit und fast 200 m tief, die Länge des Flusses
beträgt über 5000 km. 'Die fahrbare Strecke, die fchon am Fuße der
Kordilleren in 180 m Höhe beginnt, hat eine Länge von 3000 km in der
Luftlinie. Der Amazonenstrom besitzt gegen 20 Nebenflüsse von der Größe
des Rheins. Mit dem Orinoko steht er durch den Rio Negro und den
Casiquiare [faptare] Mußgabelung!) in fahrbarer Verbindung. Die
Flüsse haben dazu beigetragen, daß sich ein weites Schwemmland bildete,
auf dem das größte und üppigste Urwaldgebiet entstand. (Vgl. Bnntbildh
gering, Erdkunde für Präparandenanstalten, ]a
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212
C. Länderkunde.
§ 329. Der N der Pampas gehört zu Paraguay. Uruguay treibt
große Viehzucht, deshalb besteht rege Ausfuhr von Häuten, Fleisch und
Fleischextrakt. Montevideo (= Schauberg), das eine herrliche Aussicht
auss Meer bietet, ist die Hafenstadt an der riesigen La Pläta-Mündung.
Fray Bentos am Uruguay hat große Schlächtereien für Rindvieh und ist
Ausfuhrort des Licbigschen Fleischextrakts.
115. Kaffee-Plantage in Costa Rica.
Der Kaffeebaum braucht bis zur Blüte viel Feuchtigkeit, dazu in sehr heiszen Ländern schattenspendende
Schutzbäume. Im Fleisch der kirschenartigen Steinfrüchte sitzen in pergamentartiger Haut zwei Samen.
Die reifen, violetten Früchte werden gepflückt, auf einen Haufen geschüttet, damit das Fleisch in Gärung
gerät und sich leichter ablöst, dann durch strömendes Wasser nach dem Gewicht sortiert und hierauf ge-
trocknet. Auf Quetschmaschinen entfernt man das Fleisch, unter der Walze wird die Pergamenthaut ab-
geschält. Zum Schluß werden die Früchte ausgelesen und verpackt.
Argentinien ist das Land der Pampas. Seine Ausfuhr an Getreide
beträgt jährlich fast 1000 Mill. Mk., die Viehzuchtproduktion (Wolle, Fleisch
und Häute) rund 400 Mill. Mk. Buenos Aires (= Gute Lüfte, 1100),
die größte Stadt und der bedeutendste Hafen in Südamerika, steht in leb-
hafter Verbindung mit Europa. Die Bahnfahrt bis Valparaiso dauert
2^2 Tage.
Patagonien ist ein niedriges Hochland, steinig und unwirtlich wie kaum
ein nordeuropäisches Gebiet. Im Sw reichen die Gletscher bis ans Meer.
Der "Vt gehört zu Chile, der O zu Argentinien. In gleicher Weise ist der
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Ebbe und Flut.
85
die Spitze des Kegels die Erdoberfläche gar nicht, dann beobachtet man an
den von der Schattenachse getroffenen Orten eine ringförmige Sonnen-
finsternis. Bei einer zentralen Finsternis sieht man die Sonne nur an
den Orten total oder ringförmig verfinstert, über welche die Spitze des
Schattenkegels hinweggeht. Für die Orte seitwärts dieser Straße ist die
Verfinsterung nur partiell, und für die noch weiter abseits gelegenen tritt
gar keiue Verfinsterung der Sonne ein.
Schon den Chaldäern war bekannt, daß die Sonnen- und Mondfinsternisse
sich nach einer Periode von 18 Jahren und 10 Tagen wiederholen, und daß
innerhalb dieses Zeitraums 41 Sonnen- und 39 Mondfinsternisse eintreten.
Fiele die Mondbahn mit der Ekliptik zusammen, so würde bei jedem Neu-
monde eine Verfinsterung der Sonne und bei jedem Vollmonde eine Mond-
finsternis eintreten. Unter den wirklichen Verhältnissen können diese Ereignisse
nur vorkommen, wenn der Durchgang des Mondes durch die Ekliptik in der
Nähe der Sonne oder ihr diametral gegenüber stattfindet. Daher heißt die
Sonnenbahn Ekliptik vom griechischen ekleipsis = Verfinsterung.
§ 25. Ebbe und Flut. Die Gezeiten oder Tiden (Ebbe und Flut) werden
bewirkt durch die anziehende Kraft des Mondes und (jedoch in schwächerem
Grade) auch der vierhundert-
mal weiter entfernten Sonne "
entgegengesetzt der Achsen- °
drehuug unseres Planeten, Fig. 21.
um den ganzen Erdball und
erzeugen an den Küsten ein regelmäßiges Steigen und Sinken des Seespiegels:
Flut — Ebbe. Jede dieser Erscheinungen dauert 6 Stunden 12 /2 Min.,
ist aber auf hoher See nicht wahrzunehmen; um so mehr an Flachküsten, die
zur Ebbezeit trocken liegen, zur Flutzeit weithin vom Meere bedeckt werden.
Der Mond M (in Figur 21) übt auf den ihm zugewandten Punkt A der
Erde die stärkste Anziehung aus, eine geringere auf deu Mittelpunkt 0, die
geringste auf B. Befindet sich in A Wasser, so entfernt sich dasselbe von C, da
die Anziehungskraft des Mondes die des Mittelpunktes der Erde vermindert;
zugleich wird auch die Einwirkung von C auf B geschwächt, da M stärker auf C
als aus B wirkt, und es entfernt sich auch in B das Wasser vom Mittelpunkte
der Erde; von E und D fließt daher Wasser nach A und B zu. Es ist also
in A und B hohe, in D und E tiefe See. Dasselbe findet statt, wenn M
auf der andern Seite in der Verlängerung von Cb steht. Befindet sich
dagegen M in der Verlängerung von De, so ist in D und E hohe, in A und B
tiefe See.
Am höchsten tritt die Flut auf zur Zeit des Neu- und des Vollmondes:
Springflut. In ersterem Falle ziehen Mond und Sonne die Flutwelle
mit vereinten Kräften nach derselben Richtung an (s. in Fig. 22, Tafel I),
im zweiten Falle nach entgegengesetzten Richtungen, ohne sich gegenseitig zu
stören (s. Tafel Ii). Am niedrigsten ist die Flut zur Zeit der Mondviertel
(Quadraturen), weil alsdann die anziehende Kraft des Mondes sich mit derjenigen
der Sonne kreuzt, so daß nur eine Nippflut (s. Tafel Iii) entstehen kann. Im
Mittel beträgt der Höhenunterschied zwischen Flut- und Ebbespiegel selten mehr
auf die Erde. Tag für Tag
ziehen mächtige, aber flache
Meeresanschwelluugeu im
allgemeinen westwärts, also
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Die Niederungen.
37
in nordöstlicher Richtung über Gardelegeu nach Stendal, so führt uns
unsere Reise durch den Drömling. Aus der Karte ist er als Sumpf-
gebiet durch kleine wagerechte Striche bezeichnet. Steigen wir im
Drömling aus und blicken oon einer höher gelegenen Stelle nach N., so
erkennen wir die Hell berge; bei klarem Himmel können wir sogar int
S. den Brocken sehen. Wir befinden uns in einer Niederung, die uns
an den Fiener erinnert.
2. Wie groß mag wohl der Drömling sein?
Um den Drömling kennen zu lernen, durchwandern wir ihn von W.
nach O. und von S." nach N. Er hat die Form einer Zunge, deren
Spitze int So. liegt. Zu der Reise in der Längsrichtung der Ohre
gebrauchen wir bei mäßigem Schritt ungefähr 7 Std. (35 km); in
4 Std. durchwandern wir ihn von S. nach N. (20 km). Die meisten
und ältesten Ortschaften treffen wir nicht im Drömling an, sondern am
Rande, der von einer Kante von Wiesen gebildet wird. Die Dörfer,
die im Innern des Drömlings liegen, stammen erst aus der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erst nachdem eine teilweise Entwässerung
stattgefunden hatte, konnten sich schaffensfreudige Menschen auf höher-
gelegenen Stellen (Horsten) ansiedeln. Die Namen einiger Dörfer erinnern
heute noch daran, z. B. Miesterhorst, Buchhorst.
3. Wie mag der Drömling vor der Entwässerung ausgesehen
haben?
a) Schon der Renne kennzeichnet seine Beschaffen!)eit. Das
Wort Drömling ist verwandt mit dem niederdeutschen Worte dremen,
d. h. sich hin- und herbewegen. Mit dem Namen Drömling bezeichnen
wir demnach „eine sich hin- und herbewegende, schwankende Ortlichkeit".
Was da schwankt, das ist die sumpfige Oberfläche des Bruches.
b) Die große Niederung des Drömlings soll in den ältesten Zeiten
bis Neuhaldensleben gereicht haben. Zur Zeit der Schneeschmelze im
Frühjahr wurde sie in ein großes Sumpfgebiet verwandelt, das selbst im
heißen Sommer nicht austrocknete. Im W. floß die Ohre in diese
muldenförmige Niederung. Sie verzweigte sich bald in viele kleine Arme,
deren Wasser sich in die Sümpfe und Morastflächen ergoß. So konnte
man den Lauf der Ohre nicht nrehr fehen, da ihr Waffer von großen
Sumpfgebieten aufgenommen wurde. Die Anwohner meinten, die Ohre
müsse unterirdisch weiterfließen und trete erst später wieder an das Tages-
licht. Im östlichen Drömling konnte man sehen, wie das dunkle Wasser
langsam wieder abfloß. In den tiefer gelegenen Stellen des Drömlings
sah nran weite Sumpsslächen, aus denen Birken, Erlen, Weiden, Rohr
und Binsen hervorragten. Auf deu höher gelegenen Wiesenflächen
sproßte üppiges Gras, das in getrocknetem Zustande als Heu von den
Dorfbewohnern in großen Mengen heimgefahren wurde. Regnete es häufig
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Süd-Amerika, 33
Dampfer fahrbar und umfaßt ein Stromgebiet, das 5/e von Europa bedecken
würde.. Dieses „Mittelmeer Süd-Amerikas" endet in einem 250 km breiten,
vom Äquator durchschnittenen Liman^), in den noch andere Flüsse sich
ergießen. Die vereinigten Ströme senden ihr Süßwasser 150 km weit
über die Meeresoberfläche, während die Flutwelle, au der Mündung zu
10 m aufgestaut und die Ufer überschwemmend, 320 km weit den Maranon
hinaufrollt.
Die reiche Bewässerung und die tropische Hitze haben unermeßliche Ur-
Wälder hervorgerufen. Die niedrigeren Waldbäume werden von den austretenden
Gewässern überschwemmt, aber die Kronen der höheren, namentlich der Palmen,
die einen „Wald über dem Walde" bilden,^ werden nicht davon erreicht. Der
Tropenwald **) gewinnt hier seine vollste Üppigkeit und trägt eine Welt von
Orchideen und Schlingpflanzen. Nutzpflanzen sind namentlich Ananas, Vanille
und Kautschuk-Bäume. Der Reichtum der Tierwelt entwickelt sich besonders in
Insekten, Schmetterlingen, Reptilien, Fledermäusen, Vögeln und Affen. — Im
S. gehen die Selvas über in
c) die Pampas (b. i. Ebenen) des Rio de la Plata, d. i. Silber-
flrom.***) Das. Stromnetz dieses Flusses bildet bei Buenos Aires [eures]
und Montevideos) ein mächtiges Mündungsbecken, in dessen innersten
Winkel sich vereinigt ergießen der halbkreisförmige Uruguay [gtoai] und
der Paranä, der vorher den Paraguay aufnimmt.
Auf den weiten, banmarmen, von Salzsteppen unterbrochenen Grasebenen
weiden große Herden verwilderter Rinder und Pferde, geführt von den halbwilden
Gauchos [gautfehos], die zum Einfangen der Tiere den Lasso sehr geschickt zu
handhaben verstehen. Fleischextrakt, Häute und Hörner werden von den beiden
zuletzt genannten Hafenstädten ausgeführt.
B. Die Staaten.
Südamerika besteht aus 9 Republiken spanischer Zunge, den portn-
giesisch redenden Vereinigten Staaten von Brasilien und dem Kolo-
nieenlande Guayana. Die den Spaniern durch ihre Nachkommen, die
Kreolen, am Anfange dieses Jahrhunderts unter der Führung des Generals
Volwar entrissenen Republiken haben es noch nicht zur inneren Festigung
bringen können und stürzen sich aus einer Umwälzung in die andere. Die
Indianer, die im N.w. einst in eigenen blühenden Staaten lebten, werden
von den Kreolen und den Mischlingen nahezu als Sklaven behandelt, so-
weit sie nicht als Wilde im Innern hausen. Der Verkehr in diesen weiten,
von der Natur vielfach mit Bodenschätzen oder Fruchtbarkeit bedachten
Ländern leidet unter dem Mangel an Straßen.
1. Venezuela [weneßuela], d. i. Klein-Venedig, so genannt nach zahlreichen
an der O.-Seite des Golfes von Maraeäibo auf Pfählen errichteten Indianer-
orten. Es ist neben den westindischen Inseln die eigentliche Heimat des Tabaks,
*) Lim an ist eine schlauchförmige Mündung, der Gegensatz zum Delta.
**) Siehe Bilderanhang S. 84.
***) Die Entdecker fanden die Indianer mit Silberplatten geschmückt.
t) D, i. Schauberg, eine dem Schiffer weithin sichtbare Landmarke.
v. Seydlitz, Geographie. Ausg. E. Heft 3. 3
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11^ Die fremden Erdteile.
in Besitz genommen wurden. Weder die spanische Herrschast noch die
Befreiung von derselben hat den Ländern viel Segen gebracht. Die neuen
Republiken leiden an Parteihader und Rassenhaß der Bevölkerung.
Burgerkriege und nachlässige Bodenkultur sind einer günstigen Knltnrent-
Wickelung der Länder äußerst hinderlich. In diesen Staaten der Freiheit
herrscht oft die ärgste Willkür, Mißachtung der Gesetze, Bestechlichkeit und
Grausamkeit. —
c) Das Andengebiet umfaßt die Republiken Venezuela (den w- Teil),
Columbia, Quito, Peru, Bolivia und Chile, (im ganzen ein Gebiet
vom 10fachen Umfange des Deutschen Reichs mit nur etwa 14 Mill. E-).
Ahrer Natur und kulturellen Bedeutung nach gliedern sich die Republiken
in zwei Gruppen. Die 3 nördlichen, Venezuela, Columbia und
Quito, sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtfchaft- Sie er-
zeugen Tabak, Baumwolle, Kaffee, Cacao, Zücker, Vanille und andere
Kolonialwaren- Eine örtliche Industrie von Bedeutung ist die Anfertigung
von Panamahüten. — Unter den Städten ist Quito, die Hst. des gleich-
namigen Landes, wohl die bedeutendste und am schönsten gelegene-
Die drei südlichen Republiken, Peru, Bolivia und Chile, sind durch
einen bedeutenden Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber,
Gold, Kupfer und Salpeter. Dazukommt die Ausfuhr von Fieberrinde
(vom Kina- oder Fieberrindenbaum) und von Guano (erhärteter, im Laufe
von Jahrtausenden angesammelter Seevögelkot, ein vorzügliches Düngemittel),
der vou den Guanoiuseln an der peruanischen Küste kommt. Chile ist derjenige
Staat unter den südamerikanischen Republiken, der am weitesten in der
Kultur fortgeschritten ist. Hier macht auch die Anzahl der Weißen fast
die Hälfte der Bevölkerung aus. — Von dem f. Lande Südamerikas, Pata-
gonien und Feuerlaud, besitzt Chile die westlichen Küstenländer. — Santiago
Hst. in der Mitte des Landes, größte Stadt des Andengebiets. — Valp a-
r a i s o (Paradiesthal) bedeutendste Hafenstadt-
2. Die großen Tiefebenen und östlichen Lergländer. a) Ö. von den
Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus: die L lanas(ljänos-Ebenen)
des Orinoco, weite, hügellose Steppengebiete, welche den großen Bogen
des Stromes an seiner ^.-Seite begleiten, das U r w a l d g e b i e t des
Amazonas und die P a m p a s (= Ebenen) des R i o de l a P l a t a.
Letztere sind wellenförmige Grasebenen, der Weideplatz ungeheurer Herden
von Pferden und Rindern. — Von den Bergländern, welche nach der
O.-Küste zu diesen Tiefländern vorgelagert find, ist das B e r g l a n d
von Brasilien das bedeutendste.
Das Urwaldgebiet des Amazonas (Bild20) breitet sich im
Stromgebiete des Maranon (maranjon) oder A m a z o n e n st r o m e s aus
und ist etwa 7 mal so groß als das Deutsche Reich. Der Oberlauf des Maranon
liegt im Hochgebirge der Anden. Hier fließt der Strom in einem nach N.
gerichteten Längsthal, durchbricht das Gebirge in einer Reihe von Felsen-
thoren und tritt dann in die große, mit Urwald bedeckte Ebene ein. In
langsamem, ruhigem Laufe, fortwährend durch große Nebenflüsse verstärkt,
wälzt er seiue Fluten nach dem Meere. Seine Mündung macht den Ein-
druck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean verbindet. Von
der Mitte des Stromes erblickt man im Mündungsgebiet kaum die Ufer.
— Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen übertroffen
wird, so hat er doch den größten Wasserreichtum und das um-
fangreichste Stromgebiet der Erde.
Die Menge der Niederschläge, der Reichtum des Wassergeäders und
die tropische Wärme bringen die wundersame Üppigkeit des Pflanzenwuchses
hervor. Das Urwaldgebiet zeigt eine übergroße Mannigfaltigkeit
blütenreicher Waldgewächse. Dicke Banmriesen, starke schling-
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Extrahierte Personennamen: Ahrer
Extrahierte Ortsnamen: Venezuela Columbia Quito Peru Bolivia Chile Venezuela Columbia Quito Cacao Quito Peru Bolivia Chile Brasilien Deutsche_Reich
150
Mathematische Geographie,
nämlich am 21. März und am 23. September. An diesen beiden
Tagen können wir also 0 und W genau bestimmen. Nach dem 21. März
geht die Sonne weiter nach N hin auf und nach N hin unter, nach dem
23. September aber weiter uach 3 hin.
8. N, 0 und W sind die 4 Haupthimmelsrichtungen. Zwischen
ihnen liegen die Nebenhimmelsrichtungen. In der Mitte zwischen
8 und 0 liegt Südosten (80), zwischen 8 und W Südwesten (Sw),
zwischen W und N Nordwesten (Nw), zwischen N und 0 Nordosten
(No). N und 8 werden in diesen Verbindungen stets vorangestellt.
Die Darstellung der Himmels-
richtnngen nennt man Windrose. ^
Man kann diewindrose noch weiter ^
einteilen. In den Nebenhimmels- ^
richtnngen wird die vorherrschende
Himmelsrichtung doppelt genannt,
z. B. 880, 080.
Die Liuie, die N und 8,
über den Horizont laufend ver-
bindet, heißt Mittagslinie, weil ^
sie mit der Richtung des Sonnen-
schattens zur Mittagszeit über-
einstimmt. Die Linie, die von 0
nach W läuft, wird Morgen-
und Abendlinie genannt.
Abb. 42. Die Windrose.
4. Die scheinbare Iahresbewegung der Sonne.
Die Sonne beschreibt am Himmel nicht immer den gleichen Tages-
kreis. Sie wandert gleichsam am Himmel. Bald steigt sie höher, und
ihr Tageskreis nähert sich dem Himmelspol, bald steigt sie weniger, und
ihr Tageskreis entfernt sich von diesem. Infolgedessen sind auch der
Tag- und Nachtbogen der Sonne nicht immer gleich. Vom
21. März bis 23. September ist der Tagbogen, vom 23. September
bis zum 21. März der Nachtbogen größer. Nur an den beiden Tagen,
an denen die Sonne genau im 0 auf- und im W untergeht, am 21.
März und am 23. September, sind Tag- und Nachtbogen gleich.
Der Sonnenaufgang sindet an diesen beiden Tagen genau um 6 Uhr
morgens, der Sonnenuntergang um 6 Uhr abends statt; Tag und
Nacht dauern also je 12 Stunden.
Nach dem 21. März geht die Sonne täglich etwas früher und
weiter nach N auf und ebenso etwas später und weiter nach X unter
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Himmelskunde. 13
Eine kleine Anzahl (17) ist wiederkehrend und bewegt sich in sehr lang
gestreckten Ellipsen um die Sonne. Bei den meisten aber, welche in die
Nähe der Sonne gekommen sind, hat man eine Wiederkehr nicht beobachtet.
Die Meteoriten sind die kleinsten uus bekannten, zugleich aber
auch die zahlreichsten Weltkörper unseres Sonnensystems. Wenn sie auf
ihrem Laufe um die Sonne unserer Erde sehr uahe kommen und durch
die Lufthülle der Erde sausen, ergliihen sie infolge der starken Reibung
und erscheinen als Sternschnuppeu. Große Sternschnuppen erscheinen
uns als Feuerkugeln und sausen wohl gar als Meteorsteine auf
die Erde nieder. In ihrer Masse ist besonders gediegenes Eisen der-
treten; aber auch andere irdische Stoffe kommen darin vielfach vor. Be-
sonders reich an Sternschnuppen sind die Nächte vom 9.—14. August
und vom 1l.—14. November.
4. Der Fixsternhimmel.
Als Fixsterue bezeichnet man die zahllosen Sterne des Weltalls,
welche ihre Stellung zu eiuauder nicht wesentlich verändern. Sie leuchten
mit eigenem Lichte, einzelne gelblich, andere rötlich, auch ins Blaue oder
Grüne spielend, die meisten aber lichtweiß. Ihrer Lichtstärke nach teilt
man sie in Sterne 1. bis 20. Größe. Die Sterne 1. bis 6. Größe sind
mit bloßem Auge wahrnehmbar; es sind ihrer etwa 8 000. Die Zahl
der teleskopischen Fixsterne beträgt viele Millionen. Im starken Fern-
rohr lösen sich die Milchstraße und zahlreiche Nebelflecke in einzelne
Sterne und Sternhaufen auf. Bei manchen Nebelflecken ist aber eine
gasartige Zusammensetzung nachgewiesen. Es ist unzweifelhaft, daß viele
Fixsterne von dunklen Weltkörpern umkreist werden, wie unsere Sonne
von den Planeten. Eigenartig sind die sogenannten Doppelsterne,
welche sich in Ellipsen um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen.
Die Entfernung der Fixsterne von uuserm Sonnensystem ist nn-
gehener groß. Für den uns nächsten unter ihnen hält man den Sirius,
dessen Entfernung aber auf 30 Billionen Km berechnet ist. Die Sterne
der Milchstraße sind soweit entfernt, daß ihr Licht 2000 Jahre braucht,
um zu uns zu gelangen.
Solche Fixsterne, die von uns aus gesehen nahe beieinander oder
in auffallender Stellung zueinander stehen, hat man zu Sternbildern
vereinigt. Bekannte Sternbilder sind der große und der kleine Bär
(in letzterem der n. Polarstern), die Plejadeu, der Orion, die
Krone, der Herkules, die Cassiopeja und das Kreuz des Südens.
Nenne die zwölf Sterubilder des Tierkreises!
Ii. Physische Erdkunde.
1. Die Erdoberfläche im allgemeinen (Überblick).
Die Erdoberfläche besteht uuter der äußeren Lusthülle aus zwei
deutlich geschiedenen, aber sehr unregelmäßig verteilten Massen: dem
Meere und dem festen Lande. Das Meer bedeckt nahezu 3/4 (73%),
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Aus der allgemeinen Erdkunde.
und des mittleren Parallels des Landes bestimmt. Das Deutsche Reich
wird in der Mainlinie vom 50 0 n. Br. und im Fichtelgebirge vom 12 0 ö. G.
geschnitten. Der mittlere Meridian von Europa ist der 15° ö. G.; als
mittlerer Parallel gilt der 50° u. Br. Das Deutsche Reich liegt also ziem-
lich in der Mitte Europas. Welche geographische Lage hat unser Heimatort?
6. Bestimmung der Höhenlage eines Ortes. Die Höhenlage
eines Ortes wird vom Meeresspiegel aus berechnet. Man nennt diese Höhe
Teehöhe (absolute Höhe). Alle Höhen angaben auf Karten be-
ziehen sich ans die Seehöhe des betreffenden Punktes. Davon
In obenstehender Figur ist die Seehöhe des Berges = der Linie a—c und beträgt
1650 m. Die Talhöhe ist die Linie b—c und beträgt 1650—300 = 1350.
zu unterscheiden ist die Höhe eines Punktes über Punkte seiner Umgebung,
wenn diese nicht das Meer ist. Man nennt diese Höhen Talhöhen. Nach
ihr bestimmt man die Höhe von Gebäuden, Bäumeu u. f. w.
7. Relief und ihr Querschnitt. Die Nachbildung der Bodengestal-
tung eines Landes in erhabener Ausführung nennt man das Relief des
betreffenden Landes. Da nun aber selbst die gewaltigsten Gebirge der Erd-
oberfläche im Vergleich mit den Größenverhältnissen der Erdkugel kaum so
hervortreten wie die Runzeln auf eiuer Apfelsine, so müssen die senkrechten
Erhebungen auf dem Reliefglobus und sonstigen Reliefs bedeutend über-
trieben (überhöht) dargestellt werdeu, damit sie deutlich wahrnehmbar sind.
Man spricht daher von einem Längenmaßstab und einem Höhen maß-
st ab. — Wenn man die Höhen eines Landes durch Zeichnung so darstellt,
als wenn sie senkrecht von oben nach unten durchschnitten sind, so entsteht
das Profil (Längs- oder Querschnitt) des betreffenden Landes. Auch bei
diesen ist eine Überhöhung notwendig. Das Profil vom Deutschen Reiche
s. S. 49. Vergl. die Profilzeichnung auf S. 7!
8. Das Meer. 1. Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden. Die
größte bis jetzt ermittelte Tiefe befindet sich n. der Karolinen im großen
Ozean und beträgt mehr als 9 V2 km. Wie lang war die Lotleine, in
Entfernung deiner Heimat ausgedrückt? Hiergegen sind Ostsee und Nord-
see Flachseen; denn sie sind im Durchschnitt weniger als 200 m tief, an
den meisten Stellen würde ein Kirchturm aus dem Wasser heraussehen.
Bei heftigem Wind wird der Grund der deutschen Meere aufgewühlt. Der
Meeresboden ist flach und würde uus an den meisten Stellen eben er-
scheinen. An Untiefen, Bänken oder Gründen ist besonders die Ostsee
reich. Diese Stellen würden den Schiffen gefährlich werden, wenn sie den
Schiffern nicht durch Leuchtschiffe oder Leuchtfeuer kenntlich gemacht wären
Klippen nennt man felsige Untiefen.
2. Das Meerwasser ist bittersalzig und ungenießbar. In der
Ostsee, in die zahlreiche Flüsse münden, ist der Salzgehalt geringer, als in
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TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mainlinie Europa Europas Ostsee